Monday, October 28, 2013

Wer braucht schon einen Wecker, wenn es die Subway gibt?

Ich steige aus dem 7 train an der Haltestelle Roosevelt avenue 52. Street aus. Hier ganz in der „Nähe“ soll das Apartment von Raj sein. Ich rufe ihn also an und bin Heilfroh dass er dann auch ran geht. Nach kurzer Irritation finde ich ihn dann auch; in seinem Laden. Raj betreibt einen DVD-Verleih aka Internetcafe aka Copyshop aka erverkauftdarinauchklamotten?!. Passend zu den Schmuddelfilmen hinter dem Tresen verkauft er dann auch noch Potenzmittel und kleine Sextoys welche in einem Glastresen ausgestellt sind. Nichts desto trotz macht Raj einen netten Eindruck auf mich. Er selber hat Bekannte und Verwandte in Deutschland und war auch selber schon einmal dort. Somit halten wir ein bisschen Smalltalk und kommen dann wohl beide zu dem Entschluss dass die gegenüber stehende Person einigermaßen Vertrauenswürdig ist.
Raj zeigt mir also das Zimmer. Es liegt im ersten Stock direkt über der Videothek. Dass der 7 Train auf höher gelegten Schienen direkt auf der Höhe des ersten Stocks vorbei fährt bemerke ich in dem Moment nicht oder interessiert mich in dem Moment vielleicht auch einfach nicht. Im Treppenhaus herrscht ein beißender Geruch. Stellt euch vor eine Katze hätte jeden Tag in eine Ecke auf einen Haufen Kakerlaken Exkremente uriniert; dann wisst ihr ungefähr wie es gerochen hat. Aber…………. „IS MIR EGAL“ denke ich mir, wie mein alter Fussballtrainer häufig zu sagen Pflegte wenn ich im Mannschaftsbus schlafen wollte. Das Appartement ist durchaus passabel. Es gibt einen Tisch, Kühlschrank, Fernseher und ein großes Bett. Dusche und Toillette sind auch okay, obwohl in der Duschbadewanne der Acryl-Belag nicht mehr vollständig vorhanden und durch schwarze schlieren gekennzeichnet ist. FAZIT: ich nehme das Zimmer. Ich bezahle 38$ die Nacht und nehme das Zimmer für eine Woche damit ich mich in Ruhe nach was „besserem“ umschauen kann. Raj macht eine Kopie von meinem Ausweis, wir Unterzeichnen gemeinsam ein Mietformular und ich gebe ihm 100 € Pfand weil ich noch keine Dollars habe. Und dann darf ich mich auch schon wieder auf den Weg zum JFK Airport machen um meinen Koffer abzuholen. Auf direkte Nachfrage bekomme ich von Airfrance 12$ Entschädigung, das ist der Betrag den ein Kurier für mein Koffer gekostet hätte, mehr ist nicht drin wird mir gesagt. Zurück in meinem Appartement freue ich mich einfach nur auf mein Bett, denn es war ein sehr langer Tag mit einigen nervenaufreibenden Strapazen. Als ich zuhause ankomme merke ich dass ich meine Metro Wochenkarte im Wert von 30 $ verloren habe. Aber was soll‘s „$%&§ happens“. Ich schmeiße mich in mein Bett, es ist mittlerweile 12 Uhr Nachts, ich überlege noch kurz ob ich mir einen Wecker stellen soll, denke mir aber dann es wäre nicht verkehrt einfach mal auszuschlafen. Schlafen tue ich dann auch, zumindest bis 7 Uhr morgens, dann geht nämlich der Berufsverkehr los und es fühlt sich an als ob jede Minute der 7 Train direkt durch mein Zimmer fährt. Wer braucht da schon noch einen Wecke, wenn es die Subway gibt.

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